Das Grau über unseren Städten wird schnell kommen. Über Nacht. Noch flammen die letzten Farbbrände des Jahres auf, das unglaubliche Blau des Himmels, blauer als jemals im Hochsommer, die Goldtaler der Birkenblätter, verschwenderisch raschelnd unter der schon etwas zu dünn gewählten Schuhsohle, noch keine Winterstiefel, bitte.„Mensch, wenn Sie nich einjestiegen wären, hätt ich mir doch glatt nen Sonnenbrand am linken Ohr jeholt … “ Der Berliner Taxichauffeur wird fast poetisch.Das Licht liegt tief über dem Neuruppiner See, beißt in den Augen, verglitzert das Wasser. Der Dampfer
Beim Küssen - Augen zu, beim Wählen’- Augen auf!“ Das sich gerade küssen wollende junge Paar auf den Wahlplakäten der PDS in den Berliner U-Bahnstationen sieht konzentriert und fröhlich aus, der kahlköpfige junge Mann mit der verkehrt aufgesetzten Schirmmütze blickt gelassen auf die halbgeschlossenen Lider seiner brünetten Partnerin.An den zwei jungen Gesichtern bleiben viele Blicke der Passanten länger hängen.Gregor Gysi wird wissen warum. Das Plakatpaar sieht nicht aus, als hätte es rote Socken an. Höchstens einer von den beiden. Aber es heißt ja andernorts „Gemeinsam“
Fast makellos, fast perfekt: ein wollüstiger Frühlingshimmel spannt sich über den Gebäuden, den Treppen, den Torbögen, über der steingewordenen Barockseligkeit. Satt tragen die Dächer die Türme, es blüht über den Parkplätzen und neben dem Wirtschaftstrakt, in die weißgelbe Pracht des ersten Innenhofes ergießt sich das Sonnenlicht, blaßgolden, ein Mückenschwarm probiert die ersten Tänze. Unweit rauscht die Donau, weit kann man ins Land schauen von den geschwungenen Treppen zum Stiftsgarten. Eine holländische Reisegruppe erholt sich bei Bier und Kaffee von der Führung durch
Uber nachösterliches Land fahren. Es sollte I schneien schon seit Tagen, wenn man dem Wetterbericht Glauben schenkt. Man tat das und bekam einen Himmel über den Augen, der ein blaues Loch schien, mit zerfetzten Wolken randvoll, aber blau. Man benannte es als Wunder, daß das Wetter nicht so wurde wie sein Bericht. Und ließ den Blick sich festsaugen an ganz rosa und halbrosa Obstbaumgeblühe, an Tonleitern von Grüntönen, an tapferen Himmelschlüsseln, die so besonders tapfer wirken, wenn sie nicht in Massen auftreten.Und das - diesmal steirische - Land entrollt und entfächert sich bis hin
Verhüllt hing erKirchentür nach Kirchentür / springt auf violett hüllen die Tücher und zeigen ihn nicht mehr.Fällt es uns auf / vermissen wir ihn hängend am Kreuz / tagtägUch hängt er uns so entgegen / heilsame Verhüllung eirunal im Jahr.Auch ihm tut es gut / uns nicht ständig ein Bildnis zu sein halbvergessene Zielscheibe ständiger Vorwurfkünstlerisch gestaltete / Leiden ausgesetzt gleichgültigem Gebrabbel, ritueller Beliebigkeit / ausgehefert und dem Brauchtum den Eiern, Striezeln und Kätzchen und hat doch vollbracht.Und eben noch blutige Tränen geweuitund Angstschweiß
Aus dem Großraum in den Kleinraum zurückgekehrt, sieht man den kleinen Raum am großen teilhaben wollen. Fällt in die Berichterstattung über den Verhandlungsmarathon in Brüssel, die anderswo nicht ganz so zentral auf den ersten Zeitungsseiten zu finden war und fängt – wieder einmal – mit der Gewissenserforschung, die EU-Abstimmung betreffend, an.Sieht Politiker antichambrieren, dann erschöpft feiern. Die große geschichtliche Stunde liegt in der Luft des kleinen Raumes. Jetzt darf das Volk im kleinen Raum ja oder nein sagen. Wenn der Sommer kommt.Nimmt – wieder einmal – mit
Die Staffelei hat drei Beine. Es ist eine kleine Staffelei mit zarten, spitzen Beinen. Sie finden Halt in den Spalten des Bretterbodens, der Spuren von Ölfarbe zeigt. Zwei von den drei Beinen stecken in einem gemeinsamen Spalt, das dritte in einem parallel laufenden, größeren, voll blaugrauer Farbspuren an seinen Rändern. Eine Lache Rot füllt eine Vertiefung in einem weiteren Fußbodenbrett.Die Malerin hat zwei Beine. Manchmal tanzt sie mit beiden, obwohl sie sitzt. Ihr drittes Bein ist der Schemel, er scheint unverrückbar. Wir reden, während sie malt, öb ich morgen wieder Zeit hätte,
Sammelumschläge. Enveloppes Collectrices. Nachsendung von Briefsendungen. Reexpediti-on d'envois de la Poste aux Lettres. Österreichische Postverwaltung. Administration des Postes d'Autriche. Wir haben eine vornehme Post. Französisch genügt. Für ganz Europa.Die heimatlichen Tageszeitungen zuerst. (Ihnen genügt Deutsch für die Nachsendung.) Wie geht's der Nation? 1,5 Millionen von Armut bedroht, im EU-Vergleich liegt Österreichs soziale Absicherung im unteren Durchschnitt. Europa - föderal wie Österreich. Sensible Al-)enzonen bleiben geschützt. AKW Teme-in wird fertiggebaut. Abschied