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Digital In Arbeit

Arbeitsloses Gespenst

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Mit der Vorlage eines 8-Punkte- Programmes hofft Junge-Ö VP- B undesobmann Josef Höchtl einen Beitrag leisten zu können, daß das Gespenst der Jugendarbeitslosigkeit jetzt bald selbst arbeitslos wird. Eine Meinungsbefragung unter Österreichs Junioren (14 bis 24 Jahre) hatte zuvor die Politiker alarmierende Ergebnisse zutage gebracht: Die Hälfte der Befragten befürchtete, selbst einmal von der Jugendarbeitslosigkeit betroffen sein zu können, 68 Prozent hielten es für die vordringlichste politische Aufgabe der Jugendarbeit, alles zur Sicherung und Erhaltung der Arbeitsplätze von Jugendlichen zu unternehmen.

In den 23 OECD-Staaten gibt es zur Zeit rund sieben Millionen arbeitslose Jugendliche, die Anzahl der Jugendlichen ohne Arbeit macht in diesen Ländern ein Drittel (!) der Gesamtarbeitslosigkeit aus. Für Österreich ist als Alarmsignal zu werten, daß 1979 nicht weniger als 187.000 Lehrplätze erforderlich sein werden, 1975 konnte noch mit 169.000 das Auslangen gefunden werden. Jungschwarzer Höchtl, der seinen roten Gegenspielern V ogel-Strauß-Politik vorwirft, wartet mit einer Reihe von Vorschlägen auf - „eine moralische Verpflichtung für eine christlich-demokratische Partei“:

• Appell an die Unternehmer, zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen.

• Großzügige Änderung der Lehrlingsverhältniszahlen für drei bis vier Jahre.

• Direkte und indirekte (steuerliche) Förderung durch die öffentliche Hand.

• Bessere Information über die Arbeitsplatzsituation.

• Erhöhung der Kapazität der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen.

CS Erweiterung der traditionell sehr engen Berufsvorstellungen der Mädchen.

• Mehr Hilfe für Sonderschüler und Behinderte.

• Finanzielle Hilfen (Arbeitsmarktförderung) für Jugendliche, die nur einen Lehrplatz außerhalb ihres Wohngebietes bekommen.

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