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Aufmarsch der Moderne

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(„TANZ 84", Künstlerhaus, Se-cession) Der Bogen der dritten Veranstaltungswoche reichte von der „Changing Times Tap Dan-cing Company", die den Beweis erbrachte, daß Steptanz wieder lebendig ist, bis zum amerikanischen New Dance.

Nina Wiener and Dancers ist eine Gruppe die nach anfänglichen Einflüssen von Twyla Tharp zu einem eigenen Stil gefunden hat. Die Choreographin Wiener bezieht ihre hervorragend geschulten Tänzer in die Erarbeitung ihres Konzeptes ein; die Tänze bestechen durch Vitalität, Eleganz aber auch lyrische Momente.

Kenneth King, ein äußerst intellektueller Choreograph, arbeitet mit Collagen, wobei der Tanz von Film- und Videoprojektionen überlagert wird. In seiner Thematik finden wir Kritik an der Ubertechnisierung unserer Zeit und der Zerstörung der Natur. King sucht die Beziehung zwischen Bewegung, Sprache und Text, das gelingt nicht überzeugend: der Text wirkt eintönig.

Auch bei der „Tanzfabrik Ber-

lin" verbinden sich Tanz und Sprache in einer logischen, harmonischen, ja melodiös rhythmischen Weise. Kurt Schwitters „Ursonate", in den Jahren 1920 -1930 entstanden, wird empfindsam in Bewegung umgesetzt, Ernst Jandls Gedichte für einen Sprecher und eine Tänzerin wurden sehr positiv aufgenommen.

Das legendäre Kostümballett des Malers und Bildhauers Oskar Schlemmer erlebte 1922 unter dem Titel „Triadisches Ballett" seine Uraufführung in Stuttgart. Die in Wien gezeigte Produktion der Berliner Akademie der Künste ist eine Neufassung des Balletts. Geglückt sind aber nur die nach Schlemmers Entwürfen neu erstandenen Kostüme, deren Einfluß auf moderne Choreographen unverkennbar ist.

Im Nachtprogramm der Seces-sion amüsiert man sich derzeit' über die „Ballets Trockadero de Monte Carlo", einer erfolgreichen Transvestitengruppe aus New York, sie parodieren Ballerinen-allüren und klassisches Ballett.

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