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Aus im Hospi

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Im Hospiz in Jerusalem fielen am Montag endgültig die Rollbalken, zwei Tage vor dem lange bekannten Endtermin. Trotz der „weltweiten” Proteste der Araber.

Was seit Jahren fällig gewesen wäre, was seit ebenso vielen Jahren von den Eigentümern gefordert worden war, wurde durchgezogen. Auch wenn die Händler der Altstadt in ,JStreik” traten, obwohl sie der Fremden wegen viel lieber offengehalten hätten.

Die letzten zwanzig Patienten wurden „im Morgengrauen in Ambulanzen mit unbekanntem Ziel” fortgeschafft — in die Hadassah-Klinik am Mount Scopus, eine der bestausgestatteten Kliniken der Welt, wo mittellose Patienten ebenso kostenlos behandelt werden wie im Hospiz — nur mit wesentlich mehr Möglichkeiten (egal ob Juden oder Araber).

Jahrelang hätten alle, denen das sanitäre Wohl der Altstadtbewohner am Herzen lag, mithelfen können, den Ersatzbau für das beschlagnahmte Spitalsgebäude zu fördern. Jahrelang unterstützte auch Österreichs Außenministerium die bescheidenen Vorstöße der kirchlichen Eigentümer des Hospizes auf Rückgabe.

Jetzt, wo eine weitere Führung des baufälligen Spitals nicht mehr zu verantworten ist; jetzt, da die israelische Behörde den österreichischen Wünschen entspricht, wird protestiert...

Daß doppelt bezahlte Chefärzte ungern ihre Einnahmen verlieren, ist verständlich. Ebenso, daß die PLO jeden Anlaß wahrnimmt, gegen Israel Stimmung zu machen.

Kardinal König als Eigentümervertreter wird sich in Gesprächen mit jordanischen Politikern weiter bemühen, dem Streit die Spitze zu nehmen — einem Streit, der letzten Endes ganz anderen Zielen diente als den vorgegebenen,

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