CSFR: Sympathie für Kroatien
Der Vatikan hat die Anerkennung Sloweniens und Kroatiens bekanntgegeben, Deutschland hat am Mittwoch, 15. Jänner, mit der Umwandlung der Konsulate in Zagreb und Laibach in Botschaften begonnen. Die EG wollte ebenfalls am Mittwoch über die Anerkennung entscheiden. Österreich hat am Dienstag -nach der De-facto-Anerkennung, wie es offiziell hieß - das unwürdige Schauspiel um die völkerrechtliche Anerkennung fortgesetzt.
Der Vatikan hat die Anerkennung Sloweniens und Kroatiens bekanntgegeben, Deutschland hat am Mittwoch, 15. Jänner, mit der Umwandlung der Konsulate in Zagreb und Laibach in Botschaften begonnen. Die EG wollte ebenfalls am Mittwoch über die Anerkennung entscheiden. Österreich hat am Dienstag -nach der De-facto-Anerkennung, wie es offiziell hieß - das unwürdige Schauspiel um die völkerrechtliche Anerkennung fortgesetzt.
In der CSFR zirkulieren derzeit einige Petitionen für die Anerkennung Sloweniens und Kroatiens. Erholungsheime in der CSFR, aber auch viele Familien haben Kinder aus den kroatischen Kampfgebieten aufgenommen. Die tschechoslowakische Öffentlichkeit verfolgt mit großem Interesse die Entwicklung im heutigen „Jugoslawien".
Im Prager Parlament gehört die Frage der Anerkennung Sloweniens und Kroatiens jedoch nicht zu den besonders diskutierten Problemen. Das Außenministerium wartet ab. Die Führung der Tschecho-Slowakei rechnet natürlich mit der diplomatischen Anerkennung, aber erst, wenn diese von bedeutenden Staaten vollzogen wird.
Andererseits wollen die Politiker
CSFR-Soldaten im Rahmen der UNO-Kräfte nach Kroatien schik-ken, eine Politik, die von Experten als Scheinaktivität mit Alibicharakter beurteilt wird.
Die seinerzeitige Ankündigung der Unabhängigkeit Sloweniens und Kroatiens haben damals sofort der slowakische Ministerpräsident Jan Carnogursky und andere slowakische Politiker begrüßt - die Motivation für diesen Schritt war klar. Tschechische politische Repräsentanten verhielten sich eher reserviert.
In der Bevölkerung der CSFR herrscht größtenteils Sympathie für die Kroaten; dies deswegen, weil man in Serbiens Präsidenten Slobodan Milosevic den Kommunisten sieht, aber auch der Tatsache wegen, daß in der kroatischen Stadt Durovar und Umgebung Tausende von tschechischen und slowakischen Landsleuten leben.