7014093-1988_20_03.jpg
Digital In Arbeit

Deportiert aus Polen

Werbung
Werbung
Werbung

Das kommunistische Polen beklagt zwar ständig den Verlust intellektueller Ressourcen durch Abwanderung von Wissenschaftlern in den Westen, scheut aber nicht vor Deportation zurück, wenn es dem Regime ins Konzept paßt.

Das Schicksal Kornel Morawieckis, Führer der

„kämpfenden Solidarität“ im Untergrund, ist Indiz für ein äußerst enges „Dialogverständnis“ seitens der polnischen Führung.

Morawiecki - nach einer Irrfahrt durch halb Europa seit kurzem in Wien — darf nicht mehr zu Frau und vier Kindern nach Breslau zurück. Dies zu einem Zeitpunkt, da in Wien die Konf e-

renz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) vor Beendigung ihrer - nicht zuletzt humanitären - Arbeit steht.

Der vielbeschworene Geist von Helsinki bleibt offenbar in der Flasche.

Proteste, wie der persönliche von Morawiecki oder der von der Internationalen Hei-

sinki Föderation für Menschenrechte, werden kaum nützen. Ein autoritäres System hat wieder einmal zugeschlagen und Recht durch Gewalt ersetzt.

Polen wird den Wiener KSZE-Beschlüssen zustimmen und unbeirrt seinen repressiven Weg fortsetzen. Reform heißt die Tünche eines maroden Regimes.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung