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Der erste Erfolg heißt Szombathely

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Kirchliche Bildungsarbeit, wie sie sich im Westen in der all-. gemeinen Bildungslandschaft fix etabliert hat, ist im katholischen Polen mit seiner bis vor kurzem ohnedies omnipräsenten Kirche schlichtweg ein Fremdwort. Diese Erfahrung, die - aus genau entgegengesetzten Gründen - auch für die anderen ehemals kommunistischen Staaten im Osten Europas gilt, nahmen katholische Erwachsenenbildner aus zwölf europäischen Ländern von ihrem Halb Jahrestreffen in Lublin (Ostpolen) mit nach Hause in den Westen.

Daß die in der Europäischen Föderation katholischer Erwachsenenbildung (FEECA) zusammengeschlossenen kirchlichen Bildungsexperten nun verstärkt in die Ostländer gehen, geht auf ein Mandat des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen zurück. Dieser hat die Erwachsenenbildner im Westen ausdrücklich aufgefordert, im Rahmen des verstärkten Engagements in Europa vor allem das Feld Osteuropa zu beackern.

Seit der Grazer Erwachsenenbildner Karl Kalcsics vor zwei Jahren die Präsidentschaft der FEECA übernommen hat, wird der Aufbau von kirchlichen Bildungsstrukturen in sämtlichen Oststaaten mit erhöhter Aufmerksamkeit betrieben. Erstes Erfolgserlebnis war im vorigen Jahr die Eröffnung eines katholischen Bildungshauses in Szombathely in Westungarn, dem ersten eigenen Bildungszentrum der ungarischen Kirche. Während Ungarn und Slowenien bereits Mitglieder der Europa-Föderation sind, steht man in Kroatien, der Slowakei, in Tschechien und Polen erst am Anfang.

In allen diesen Ländern, deren „klerikalisierte” Kirchen von der Entwicklung der letzten dreißig Jahre weitgehend abgeschnitten blieben, geht es zunächst einmal um zwei Grundpfeiler funktionierender Erwachsenenbildung: das Bewußtsein und die Strukturen für ein Engagement der Laien zu schaffen sowie das Bekanntmachen und im politischen Alltag praktische Umsetzen der Katholischen Soziallehre, um nach der sozialistischen Zwangsgesellschaft nicht in neue Ungerechtigkeiten eines ungezügelten Kapitalismus zu verfallen.

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