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Der erste Moderne

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Edouard Manet (1832-1883) war ein skandalumwitterter Maler. Er war derjenige, der den Akademismus in der Malerei zu überwinden trachtete und dafür beißender Kritik an-heim fiel. Dabei suchte Manet das Werkzeug für seine Revolte in der Tradition. Er hatte sechs Jahre lang im Atelier des den alten Stil lehrenden Thomas Couture verbracht und dort das „Handwerk" erlernt. Doch schon dort war er aufmüpfig und wollte Modelle partout im Alltagsgewand malen.

Später sprach man von Manets „Atelier de Boulevard". Bereits das von Charles Baudelaire beeinflußte Bild „Der Absinthtrinker" (1959) fiel im Salon durch. Manet ließ sich mehr von Dichtem wie eben Baudelaire oder Emile Zola inspirieren als durch die Tradition. Die großen Skandale löste der aus gutbürgerlichem Hause stammende Maler aber mit dem „Frühstück im Freien" und der „Olympia" (beide 1863) aus. Ein Kritker schrieb über letzteres Bild: „Seine Figuren sind wie mit dem Locheisen ausgeschnitten, mit einer Härte, die kein Kompromiß zu besänftigen vermag."

So erstaunt es also nicht, daß die Impressionisten Manet bewunderten. 1874 malte Manet das Bild „Argenteuil", das als sein impressionistischstes gilt. Und als impressionistischer Vorläufer und erster Moderner ging er auch in die Kunstgeschichte ein. Der vorliegende Band bietet einen großartigen Einstieg in das Leben und Werk dieses typischen Pariser Malers.

MANET. Von Francoise Cachin. Aus dem Französischen von Doris und Helga Contzen. DuMont Buchverlag, Köln 1991.160 Seiten, 174Farbab-bildungen, öS 530,40.

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