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Der letzte Versuch

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In den Geschichtswerken wird er mit wenigen Sätzen abgetan, jener letzte Versuch Kaiser (und König) Karls im Oktober 1921 - vor 60 Jahren - doch noch die Herrschaft in Ungarn zu libernelsnen.

Am 20. Oktober starteten Karl und Zita vom Flughafen Zürich, landeten gegen Abend in Westungarn — wo niemand von ihrem Kommen unterrichtet war.

Hier standen noch Truppen, deren Führer den König anerkannten und unterstützten. Als Karl tags darauf über Györ gegen Budapest fuhr und die Regierung des Reichsverwesers Horthy die Ubergabe der Macht an den König ablehnte, kam es zu Kämpfen zwischen königstreuen und regierungstreuen Truppen: Ungarn schössen auf Ungarn.

Inzwischen hatten die Alliierten ihren -Druck auf die Regierung verstärkt. Karls Truppen wurden durch einen Trick entwaffnet, er selbst am 26. Oktober in der Abtei Tihany interniert. Am 1. November nahm ein britisches Kriegsschiff das Königspaar an Bord, um es nach Madeira zu bringen.

Admiral Horthy, der im Jahr zuvor die Rätediktatur zerschlagen und schon im Frühjahr den ersten Restaurationsversuch seines Landesherren vereitelt hatte, regierte noch 13 Jahre, bis er zunächst den Deutschen, dann den Sowjets weichen mußte.

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