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Der Nachfolger

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Wenn man sich Siegfried Wagners Werkliste ansieht, stellt man fest, daß alle seine Opern uraufgeführt wurden. Aber kein Werk konnte einen Erfolg erringen, wie ihn op. 1 hatte: ,J)er Bärenhäuter“. Siegfried hat also wohl seine Chance gehabt, aber der ersehnte „Durchbruch“ blieb ihm versagt.

Dreizehn war er, als der verständnisvolle Vater starb. Mutter Cosima drehte nicht nur den Sozialrevolutionär Richard post-hum „um“, wie sie ihn schon zu Lebzeiten zur heftigsten Deutschtümelei gedrängt hatte, sie baute „Fidi“ gewissermaßen für die ,J“irma“ Wagner-Bayreuth auf.

Siegfried hatte trotzdem ein gespanntes Verhältnis zu den Nazis, aber der frühe Tod 1930 bewahrte den damals Einundsech-zigjährigen vor tiefergehenden politischen Zerwürfnissen: Schon 1899 hatte sein Schwager Houston Stewart Chamberlain mit den „Grundlagen des 19. Jahrhunderts“ gewissermaßen das Alte Testament der Nazis geschrieben, für das Neue (,Jbfein Kampf“) hatte Gattin Winifred das Schreibpapier für Hitler in die Festung Landberg geschickt.

Das Buch Peter P. Pachls befaßt sich ausführlich mit der Person und der Zeit von Siegfried Wagner. Leider gibt es von seiner Musik kein einziges Notenbeispiel.

SIEGFRIED WAGNER - GENIE IM SCHATTEN. Von Peter P. Pachl. Nymphen-burger in der F. A. Herbig Verlagsbuchhand-hm^^Onchen 1988. 544 Seiten, geb..

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