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Der Parteitag

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Der bulgarische Staatsund Parteichef Todor Schiw-kow galt immer schon als „treuester Vasall“ der Sowjets auf dem Balkan. Noch vor dem 13. Parteikongreß der bulgarischen KP, der in der vergangenen Woche Po-litprominenz aus den sozialistischen „Bruderländern“ nach Sofia lockte, entließ Schiwkow gleich sechs Regierungsmitglieder, darunter auch den langjährigen Regierungspräsidenten Grischa Filipow.

Seit dem Machtantritt des KPdSU-Chefs Michail Gorbatschow kann Bulgarien offensichtlich nicht mehr mit einer uneingeschränkten Schützenhilfe Moskaus rechnen.

Dem Reformer Gorbatschow mißfällt der Persönlichkeitskult Schiwkows, aber auch dessen Mißwirtschaft.

Der bekannte jugoslawische Journalist und Ostblockkenner Janez Stanic schreibt in der Zagreber Wochenzeitung „Start“, die Sowjets hätten Schiwkow mehrmals „Führungsschwäche“ vorgeworfen und gleichzeitig den bulgarischen Führungskader wegen „unproduktiven Verhaltens in der Wirtschaft“ und zahlreicher Korruptionsskandale getadelt.

Der neue1 bulgarische Regierungschef heißt Georgi Atanassow. Er gilt zwar als treuer Freund Schiwkows, ist jedoch ein unbeschriebenes Blatt. Man spricht schon davon, daß die Sowjets auf eine baldige Ablösung Schiwkows drängen.

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