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Der Radikalste

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Im Jahr 1498 immatrikulierte sich an der Universität Wien ein noch nicht 15j ähriger, der später einer der Großen der Reformationsbewegung werden sollte: Ulrich Zwingli.

Als Anhänger des christlichen Humanismus des Erasmus von Rotterdam entwik-kelte sich der Schweizer zum radikalsten Reformator seiner Zeit.

Er lehnte alles ab, wofür ihm sein Verstand keine einleuchtende Erklärung gab: das Fegefeuer, die Ablässe, den sakramentalen Charakter der Beichte, ja sogar den der Eucharistie.

Doch der Republikaner Zwingli hatte auch politische Ziele. „Die Aufgabe seines Lebens sah er darin, die Republik, die ihn aufgenommen, religiös und politisch umzugestalten, die Eidgenossenschaft zu ihren ursprünglichen Grundsätzen zurückzurufen." (Leopold von Ranke)

1523 legte er in seinen „Thesen" kategorisch fest, die weltliche Autorität sei im Gegensatz zur kirchlichen eine göttliche Einrichtung, und deshalb gehöre alles, was sich die Kirche anmaße, zum Aufgabenbereich des Staates.

Am 11. Oktober 1531 - vor 450 Jahren - nahm sein Leben in der Schlacht bei Kappel ein jähes Ende. Auch die Schweizer Reformationsbewegung erlitt dort eine empfindliche Niederlage.

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