Die riesigen Athabasca-Teersand- vorkommen haben Fort McMurray - eine „Boomtown“ in der Wildnis des nördlichen Alberta - zum Brennpunkt kanadischen Interesses gemacht. Athabascas „Goldener Sand“ enthält über 26 Milliarden Barrels Erdöl und Fort McMurray, einst ein Treffpunkt für Trapper und Fellhändler, ist der einzige größere Ort im Umkreis von 300 Kilometern. Seit 1960 kletterte dort die Einwohnerzahl von 1000 auf 16.0 und sollte in Kürze 30.000 erreichen.
Fort McMurray ist aber auch ein Paradies für zu Durstige. Es ist der einzige Ort des zweitgrößten Landes der Erde, in dem allzu fröhliche Zecher von der Polizei gratis im Taxi nach Hause gebracht werden, denn das Mini-Kittchen hat nur Raum für ganz wenige Betrunkene. Inspector J. W. Quinn erklärte: „Wir können nicht mehr als drei Besoffene einsperren!“
Athabascas „Goldener Sand“ befindet sich 275 Meilen nordöstlich von Edmonton, der Hauptstadt Albertas, der ölreichen Prärieprovinz. Schon gibt es hier eine Tageszeitung, einen Hörfunksender, drei Hotels und sechs Motels. Die Great Canadian Oil Sands Ltd. produziert täglich über 50.000 Barrels Erdöl.
Bereits im kommenden Jahr wird das große Syncrude Werk, vorerst mit einem täglichen Ausstoß von 125.000 Barrels Erdöl, die Produktion starten. Viele Maschinen des Zwei-Milliar- den-Dollar-Projektes stammen aus der Bundesrepublik.
Bei den Vorarbeiten waren 6000 Mann, darunter 600 Indianer, beschäftigt. Hohe Löhne locken Arbeiter aus weiter Feme herbei. Elektriker und Monteure können hier jährlich mehr als 35.000 Dollar kassieren. Da es nicht allzuviel Gelegenheit zum Ausgeben des Geldes gibt, ist der Genuß von Feuerwasser, Wein und Bier beträchtlich. Das Wort „billig“ hat in Fort McMurray Seltenheitswert. Kürzlich fragte ein Gast des Peter-Pond-Hotels, als er die Rechnung für das Frühstück zu Gesicht bekam, ob die Hennen hier wohl Eier mit goldenem Dotter legten.. .
