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Der unbequeme Kritik?

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Auf dem SPO-Parteitag stellte der Chef der Jungsozialisten, Josef Cap, dem burgenländischen Landeshauptmann Theodor Kery drei Fragen: Stimmt es, daß Kery mehr verdient als der Bundeskanzler? Stimmt es, daß er überdies verbilligten Strom bezieht? Stimmt es, daß er oft mit Maschinenpistolen schießt?

Cap hatte offenbar das vorjährige SPO-Plakat ,JKeine unnützen Fragen stellen!" schon vergessen. Er erhielt keine ehrliche Antwort, sondern eine Abfuhr: Die Mehrheit der Delegierten verweigerte ihm bei der Wahl den Wiedereinzug in den Parteivorstand.

Daß die FURCHE viele politische Ansichten des Linksaußen Cap entschieden ablehnt, bedarf keiner näheren Erläuterung. Nicht diese Ansichten aber, sondern konsequente parteiinterne Kritik, die die SPÖ offenbar nicht aushält, haben Cap zu Fall gebracht.

Dabei ist Cap als Sozialist und Gegner von Waffenexporten, dem die Spitzeneinkommen und die Schießfreudigkeit von Parteibonzen ein Dorn im Auge sind, glaubwürdiger als jene, die ihn jetzt abgewählt haben.

Er hätte seine unbequemen Meinungen im Parteivorstand und nicht öffentlich kundtun sollen, hält man Cap vor. Wenigstens mit diesem Argument kann man den Juso-Häuptling nun nicht mehr zum Schweigen bringen.

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