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Deutsches Seelchen Gilda

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(Arena von Verona, Verdis Rigoletto) Internationale Opernstars sollten nach dem Wunsch des Intendanten der Opernfestspiele von Verona zu Giuseppe Verdis 80. Todestag in der Arena Debüt feiern. Also wurden die vielgepriesene Sopranistin Ileana Cotrubas als Gilda und der Großalmosenier der New Yorker Met, Sherrill Milnes, als Rigoletto verpflichtet.

Das gutgemeinte Experiment endete als Fiasko. So unitalienisch ist es auf Veronas Riesenbühne wohl seit Jahren nicht mehr zugegangen. Denn weder die Cotrubas noch Milnes bewältigten stimmlich und in der Darstellung die Dimension der Arena.

Diese Gilda war bloß ein liebes Seelchen aus einem deutschen

Rührstück, und Rigoletto kühlte die leidenschaftliche Erregung, die gequälte Angst und den Haß des Hofnarren auf null Grad ab. Enttäuscht rief das Publikum beiden zu: „Wir wollen Stimmen hören … Ist das alles für unser Eintrittsgeld?“

Hauptschuldig an diesem langweiligen Abend waren allerdings auch der Dirigent Donato Renzetti der nur routiniert den Takt-schlug, ohne daß ein Funken aufgesprungen wäre, und Carlo Lizzani, der zwar als Filmregisseur Erfolge hat, aber in Sachen Oper und Arena völlig erfahrungslos billardierte. Ein trauriges Spektakel also, das durch Carlo Savis armselige statt monumentale Bühnenbilder noch dürftiger wirkte.

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