„Wenn Frauen klügere Männer heiraten, färbt das auf sie ab—dann werden auch sie klüger, dann wächst ihre eigene Intelligenz.“
Zu dieser provokanten These kommt K. Warner Schaie von der Pennsylvania State University in State Col- lege/Pennsylvania. Er hat in einem mehrjährigen Zeitraum — zum Teil über 30 Jahre - 175 Ehepaare studiert, analysiert und das Ergebnis der außergewöhnlichen Studie zusammengefaßt.
Das gleiche gilt „für andersherum“, wie der Professor hervorhebt: Frauen, die einen weniger klugen Mann ehelichen, verkümmern geistig und intellektuell.
Interessant sind auch andere Ergebnisse dieser Analyse:
Je länger ein Ehepaar miteinander lebt, um so ähnlicher, gleicher werden sich Mann und Frau. Das bestätigt eine seit langem gehegte Vermutung. Neu in diesem Zusammenhang ist die Erkenntnis, daß Frauen sich mehr anpassen als Männer, daß sich die Frauen ändern, aber weniger die Männer.
Der Psychologie-Professor hat alle sieben Jahre neue Ehepaare in seine Studie aufgenommen. Er begann mit
seiner Studie vor 30 Jahren, mit damals 21 Ehepaaren. Im Verlauf von jeweils weiteren sieben Jahren wurden immer weitere Studien-Ehepaare aufgenommen. Getestet hat der Professor bei ihnen das Schreib- und Sprechvermögen, Geographie, Mathematik, Denk- und Entscheidungsvermögen sowie Charaktereigenschaften.
Die Studie ist noch keineswegs abgeschlossen, die vorliegenden Ergebnisse gelten als „vorübergehend“. Aufschlußreich erscheint dem Professor, daß der Adaptionsprozeß bei Ehepaaren — also das Angleichen — in den ersten sieben Jahren einer Ehe besonders intensiv ist, dann aber für einen zweimal Sieben-Jahres-Zeitraum stagniert oder abnimmt.
Unklar ist bisher noch, weshalb Frauen die Anpassungsfähigeren sind. Professor Schaie hat vorläufig nur diese Theorie:
„Wir studieren ja noch immer vorwiegend die Generationen, in denen der Mann die Rolle des Ernährers spielt. In solchen Ehen scheinen Frauen bessere Gelegenheiten zu haben, an sich zu arbeiten.“
