7210245-1992_27_12.jpg
Digital In Arbeit

Die „Schwarze Hand"

Werbung
Werbung
Werbung

Bruno Brehm faßte die Hintergründe des Attentats von Sarajewo, den Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Titel „Apis und Este" zusammen - in der Gegenüberstellung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand und des unter dem Decknamen „Apis" agierenden serbischen Obersten Dragutin Dimitrijevic.

„Apis" war bereits 1903 beteiligt gewesen, als eine Offiziersclique unter seiner Führung den austrophilen König von Serbien, Alexander Obrenovic, und seine Gattin Mascha ermordeten und seinen Gegenspieler Peter Karad-jeordjevic auf den Thron hob.

1914 bereitete Dimitrijevic als Chef der Geheimorganisation „Die Schwarze Hand" die Ermordung Franz Ferdinands vor - im offenen Gegensatz gegen Ministerpräsident Nicola Pasic, der eine gewaltlose Bereinigung der Probleme mit Österreich-Ungarn anstrebte. Als sich die Serben vor der Übermacht der k.u.k. Armee nach Saloniki zurückzogen und unter dem Schutz der Alliierten eine Exilregierung bildeten, kam der Konflikt zwischen Pasic und Dimitrijevic auf seinen Höhepunkt.

Drei Monate lang standen „Apis" und fünf seiner Offiziere in Saloniki vor einem Militärgericht, das ihnen Geheimbündelei, Vorbereitung eines Umsturzes -und die Vorbereitung eines Attentates gegen den Prinzregenten Alexander vorwarf. Die Mordanschläge von 1903 und 1914 standen nicht zur Diskussion, jener -angebliche - von 1917 war unwahr.

Am 26. Juni 1917, vor 75 Jahren, fast auf den Tag drei Jahre nach Sarajewo, wurde Dimitrijevic in Saloniki erschossen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung