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Drogen-Hofräte

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Der Staat soll Drogen an Abhängige ausgeben. Damit schaffen wir das Suchtproblem aus der Welt. So einfach ist das. Meint hartnäckig der Prq/t-Meister-Leitartikler eines Wochenmagazines.Bestechendeinfach sein Rezept: Drogen sind deshalb so gefährlich, weil sie illegal gehandelt und konsumiert werden. Nimmt man ihnen die Illegalität und gibt dem Staat das Verteilungsmonopol, ist die Gefährlichkeit mit einem Schlag gebannt. Große Killerbanden und kleine Dealer können keine horrenden Gewinne mehr machen, die Beschaffungskriminalität fällt damit weg.

Minister als Drogenhändler. So abwegig ist die Sache nicht. Der Staat könnte endlich beweisen, daß er doch ein guter Unternehmer ist. Wenn nicht Waffen, dann eben Heroin und Kokain. Er muß natürlich seine besten Hof rate ausschicken, um einzukaufen. Der Steuerschilling Will schließlich sorgfältig ausgegeben sein. Und wenn sogar ein kleiner Gewinn übrig bleibt..? Der Finanzminister hätte sicher nix dagegen, oder?

Neben Aspirin gibt es in den Apotheken Heroin, und wenn der Nachwuchs „Drogen statt Lernen“ will, ist der Gang zum Schularzt gar nicht peinlich. Sollte in Graz wieder einmal ein Pressesprecher mit Kokain ertappt werden, braucht er sich keine Sorgen zu machen. Im neuen Hans-Gross-Haus für Kokain-Abhängige kann er sich sicher in Ruhe auskurieren.

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