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Ein Expressionist

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(Badner Frauenbad; bis 9. Juli) Österreich scheint kein guter Boden für skandalisierte Expressionisten. Hier sterben sie früh, wie Egon Schiele oder Richard Gerstl, müssen erst im Ausland berühmt werden wie Oskar Kokoschka oder bleiben unbekannt. Carry Hauser, einer dieser Verborgenen zwischen Paul Gauguin, George Grosz, Marc Chagall und Albert Paris Gütersloh ist nun in seinem langen Lebenslauf von 90 Jahren mit 600 Werken in Baden zu sehen. Von den Jugendstil-Anfängen bis zu den afrikanischen Mysterien der letzten Zeit, von der naiven idealistischen Kriegsbegeisterung bis zum - unvermeidlichen - Schock nimmt Carry Hauser die Wendung von den Bedrohungen durch Gewalt und Sexualität. zu den Bildern innerer Schau, immer zwischen Tradition und Avantgarde, und in allen Techniken, die die Hochschule für angewandte Kunst ihn einst lehrte.

Mit den vielen Traumdarstellungen und den „Nachtbüchem“ mittelalterlicher Prägung fand er, auch über Heinrich Suso Waldeck und die Ethnologie, einen eigenen Weg in Vergangenheit, Feme und Religion, zu seinem magischen Realismus, auch zu Porträts. Immer setzte sich dieser mehrfachbegabte Künstler für andere ein, experimentiert bis zuletzt mit Flug-, Luft- und Unterwassermalerei.

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