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Ein Hilferuf

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Wieder einmal haben die atheistischen „Sakristane” im Prager und Preßburger Kirchenamt bewiesen, daß sie nichts dazugelernt und nichts vergessen haben. Vier Monate nach dem aufsehenerregenden Hungerstreik der 120 Studenten des Preßburger Priesterseminars gegen die ständige Einflußnahme der regimenahen Priestervereinigung ,,Pa- cem in terris" wurde die Rechnung präsentiert: Elf Studenten wurden auf ein Jahr relegiert, acht weitere erhielten einen ,, Verweis".

Daraufhin wollten ihre Kollegen geschlossen aus dem Seminar austreten. Sie wurden aber von der Seminarleitung beschworen, im Interesse der Kirche ihren Schritt rückgängig zu machen. Die meisten Seminaristen erklärten sich schließlich dazu bereit, hielten aber ihren nachdrücklichen Protest aufrecht.

Sieben Theologiestudenten wollten aber nicht zurückweichen. Sie erklärten, erst weiterstudieren zu wollen, wenn auch ihre ausgeschlossenen Kollegen wieder zugelassen werden. Daraufhin wurden prompt auch sie relegiert.

Die Vorgänge in Preßburg zeigen mit krasser Deutlichkeit, in welcher Situation sich die Kirche in der CSSR befinden: auf Gedeih und Verderb dem Willen der regierungsamtlichen Kirchensekretariate ausgeliefert, die in den Herzbereich der Kirche hineinregieren.

Auch in den Seminaren versucht die regimenahe Priestervereinigung ..Pacem in terris", die sich von der KP als ,, Transmissionsriemen" für die Durchführung der Parteidirektiven im kirchlichen Bereich mißbrauchen läßt, den Ton anzugeben. Den Bischöfen sind die Hände gebunden, auch wenn sie versuchen, die jungen Leute in den Seminaren zu stützen. Was am besten hilft, ist die internationale Solidarität der Katholiken.

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