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Ein Welt-Seiler

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Die englische Erzählerin Doris Lessing (nun mit dem österreichischen Staatspreis für europäische Literatur ausgezeichnet) ist jetzt so berühmt geworden (besonders durch,.Das golden Notizbuch“), daß ihr erfolgreichstes Werk nun auch bei uns herauskommt.

„Martha Quest“ ist der erste Band des fünfteiligen Romans „Kinder der Gewalt“ und führt uns die Jugend der eigenwillignonkonformistischen Hauptfigur des ganzen Werkes vor: In der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre, knapp vor Ausbruch des Weltkrieges endend, und zwar mit der Hochzeit Marthas. Sie heiratet einen englischen Beamten, wie einst Doris Lessing und ist mit der 1919 geborenen Erzählerin gleichalt: Immer beschreibt sie das Leben der Welt, indem sie das eigene Leben (und Erleben) literarisch auswertet.

Ihre Arbeit an dem langwierigen Zyklus hat vor bald 30 Jahren begonnen und wurde 1968 beendet. Die satirisch genaue, nachäffende Wiedergabe familiärer und überhaupt alltäglicher Redeweise mag in diesem frühen Werk noch nicht so souverän sein wie später, aber die psychologische Kennzeichnung der Gestalten (immer mit originell-knappen Zwischenbemerkungen) ist bereits meisterhaft durchgeführt.

MARTHA QUEST. Von Doris Lessing. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 1981.366 Seiten. Ln., öS 277.-.

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