Der Name Eugenie Schwarzwald war im Wien der Jahrhundertwende bis zum Jahr 1938 Synonym für eine der interessantesten Schulanstalten, für soziales Engagement und für Hilfe in oft aussichtslosen Situationen. „Sie war eine außergewöhnliche Frau“, lautet auch heute noch das übereinstimmende Urteil ehemaliger Schülerinnen, denen Kreativität und Freude an selbständigem und kritischem Lernen vermittelt wurde. Persönlichkeiten wie Arnold Schönberg, Oskar Kokoschka und Adolf Loos gestalteten den Unterricht. Um die Not und den Hunger der Wiener Bevölkerung im Ersten Weltkrieg und auch in der Zwischenkriegszeit zu lindem, gründete „Fraudoktor“ dann das Schwarz- wald’sche Wohlfahrtswerk, bei dem sie im Sinne einer „Hilfe durch Selbsthilfe“ Gemeinschaftsküchen, Horte und Tagesheimstätten sowie Kinderferienheime im Salzkammergut einrichtete.
Hans Deichmann, engagierter Freimd der Familie und Betreuer des Schwarzwaldarchivs, hat nun eine äußerst lesenswerte Chronik über Leben, Werk und Exil von Eugenie Schwarzwald herausgebracht.
LEBEN MIT PROVISORISCHER GENEHMIGUNG. Eine Dokumentation zu Leben, Werk und Exil von Genia Schwarzwald. Herausgegeben von Hans Deichmann. Verlag Guthmann & Peterson, Mühlheim/Ruhr 1988. 320 Seiten, zahlreiche Abb., kart, öS 294,-.
