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Eine Woche Österreich

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Alfred Dallinger, ÖGB-Vizepräsident und Obmann der Gewerkschaft der Privatangestellten, betonte im Zusammenhang mit der bevorstehenden Lohnrunde, daß ein Halten der Reallöhne des Jahres 1979 bereits ein Erfolg wäre. Der Gewerkschafter hat damit seinen früheren Lohnerhöhungswunsch von 10 Prozent zurückgenommen.

Günter Traxler, stellvertretender Chefredakteur des SPÖ-Zentralorgans „Arbeiter-Zeitung", scheidet aus den Diensten der Regierungspartei aus und übersiedelt per 1. Oktober in die Verbundgesellschaft. Dort soll er für den nötigen publizistischen Rückenwind sorgen, den sich die E-Wirtschaft sowohl für das im November terminisierte Volksbegehren zur Aufhebung des Atomsperrgesetzes wie auch für eine eventuelle zweite Zwentendorf-Volksabstimmung wünscht.

Im AKH-Skandal stellte die Verhaftung des ehemaligen ITT-Generaldirektors und nunmehrigen Präsidenten der Industriellenvereinigung, Fritz Mayer, am 26. August den bisherigen Höhepunkt dar. Damit sind nun insgesamt schon zehn Personen in Haft, die abwechselnd vom Gericht und vom parlamentarischen Untersuchungs- ■ ausschuß verhört werden. Die Einvernahme des früheren ÖKODATA-Geschäftsführers Armin Rumpold durch den Ausschuß am 27. August brachte für die Abgeordneten wertvolle Aufschlüsse: Rumpold belastete mit seinen Aussagen sowohl den bisherigen Geschäftsführer und Miteigentümer der Androsch-Firma „Consultatio", Franz Bauer, wie auch den ehemaligen Wiener Spitälerchef Siegfried Wilfling schwer. Wilfling ist, nach übereinstimmender Ansicht der Ausschußmitglieder, eine Schlüsselfigur im AKH-Skandal. Rumpold klagte überdies über die „Pressejustiz", unter der er und seine Familie nun zu leiden hätten. Und ehrlich: Diesem Mann ist unrecht geschehen.

Anton Peltzmann, über eine stille Beteiligung seiner Frau an der skandalumwitterten steiri-schen Tierkörperverwertungsge-sellschaft TKV gestolperter ÖVP-Landesrat, zieht unter seine politische Karriere einen endgültigen Schlußstrich: Er scheidet auch als steirischer Handelskammerpräsident und als Wirtschaftsbundobmann des Landes aus.

Der schulärztliche Dienst soll nach Ansicht des Präsidenten der österreichischen Ärztekammer, Richard Piaty, reorganisiert und gesetzlich neu geregelt werden. Derzeit ist die medizinische Betreuung vor allem im Pflichtschulbereich uneinheitlich. Überdies will Piaty die bestehende „Lücke" zwischen der gesundheitlichen Vorsorge für Kleinkinder bis zur Schulmedizin überbrückt wissen. Die Finanzierung dieser Ausweitung der Vorsorgemedizin soll aus den Mitteln erfolgen, die nbsp;für Gesundenuntersuchungen zur Verfügung stehen. Die Klagen über den schulärztlichen Dienst sind nicht neu, nur geändert wurde bisher kaum etwas. Bleibt es auch diesmal dabei?

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