VERBORGENES ITALIEN. Von Blida Hey nold v. Graefe. Bei Kupferberg in Mainz. 208 Seiten, viele Photos, Preis DM 24.—.
Viele würden gern nach Italien zurückkehren, das Land der schönsten Erinnerungen, aber sie verzichten lieber aus Furcht, daß doch alles ganz anders sein würde mit dem Touristenstrom, dem industrialisierten Fremdenverkehr. Für diese Liebhaber Italiens, die sich fürchten in ihrer Liebe verraten zu werden, hat Blida Heynold v. Graefe ihr Buch geschrieben. Gibt es noch ein „verborgenes Italien“? Gibt es noch Orte, die als unentdeckt gelten dürften? Wie erstaunlich! Es gibt sie wirklich! Und gar nicht weit abseits von der großen Straße oder tief verborgen drunten im Süden. Ein paar Kilometer außerhalb von Rom liegt das Italien der Stille, der Einsamkeit, tote Städte, aufgegeben wegen Krieg, Erdbeben, Malaria oder Auswanderung, wie Ninfa und Faleria, vergessene Römerstädte, wie Feren-tum, die Etruskerstadt Volterra. Wer kennt sie, wer hat sie besucht? Das unbekannte Italien beginnt gleich bei Verona und endet in Kalabrien.
Die Verfasserin hat keinen Reiseführer schreiben wollen. Dazu ist sie nicht pedantisch genug. Sie plaudert aus persönlichem Erleben über ihre persönliche Bekanntschaft mit Stätten, wo sich Natur und Kunst, Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen und verdichten zu dem, was man „das Italienerlebnis“ nennt, das heißt das Gefühl, daß das Leben lohnt, gelebt zu werden.
