7070080-1992_19_15.jpg
Digital In Arbeit

Ensemble perfekt

Werbung
Werbung
Werbung

Man muß es immer wieder sagen: Christa Ludwig in einem ihrer viel zu seltenen Wiener Staatsopernauftritte, vor allem in Richard Strauss' „Elek-tra", zu begegnen, zählt zu den großen Ereignissen. Seit ihrer Zusammenarbeit mit Karl Böhm ist ihre Kly-tämnestra gereift. Aus der hysterischen Getriebenen wurde mehr und mehr eine Mörderhelferin, die hellsieht, die die tiefen Zusammenhänge dieser antiken Tragödievin beklemmender Weise bloßlegt. Auch in der Inszenierung Harry Kupfers liefert sie szenisch und musikalisch eine perfekte Studie: eine Königin zwischen Arglist und Verstörung, eine, die andere treibt und selbst Getriebene ist und dieses Martyrium in Wort, Gesang und Darstellung minuziös wiedergibt.

„Elektra" in der Staatsoper hinterließ tiefen Eindruck: Hildegard Behrens' Elektra - mit vielen großen, mitunter stimmlich auch heiklen Momenten -, Elizabeth Connells aufregende Chrysothemis und Monte Pedersons dröhnender Orest wuchsen zu einem imponierenden Ensemble zusammen. Am Pult stand Heinrich Hollreiser, einer der verläßlichsten Strauß-Anwälte.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung