Als nach dem Machtwechsel in der ehemaligen UdSSR einige Leute dort das schnelle Geld machten und damit in den Westen gingen, war auch Österreich ein beliebtes Reiseziel. Trotzdem war in den ersten Jahren die sogenannte russische Mafia mit freiem Auge eigentlich nicht zu erkennen. Die neuen Reichen kauften sich Villen, legten ihr Vermögen, auf welche Weise immer erworben, möglichst gewinnbringend an und ließen es sich so richtig gutgehen.Ihr größtes Interesse war, daß im schönen Wien alles ruhig blieb - am allerwenigsten war ihnen daran gelegen, daß niederrangige Kriminelle ihrer
Man muß es immer wieder sagen: Christa Ludwig in einem ihrer viel zu seltenen Wiener Staatsopernauftritte, vor allem in Richard Strauss' „Elek-tra", zu begegnen, zählt zu den großen Ereignissen. Seit ihrer Zusammenarbeit mit Karl Böhm ist ihre Kly-tämnestra gereift. Aus der hysterischen Getriebenen wurde mehr und mehr eine Mörderhelferin, die hellsieht, die die tiefen Zusammenhänge dieser antiken Tragödievin beklemmender Weise bloßlegt. Auch in der Inszenierung Harry Kupfers liefert sie szenisch und musikalisch eine perfekte Studie: eine Königin zwischen Arglist und
Mehr noch als auf der Bühne entfaltete sich der Karfreitagszauber im Orchestergraben: Heinrich Hollreiser brachte beim traditionellen österlichen „Parsifal" in der Wiener Staatsoper Wagners geheimnisvolle Partitur, diese „musikalische Aue", imponierend zum Blühen. Im übrigen entwickelte sich August Everdings Inszenierung mehr routiniert als mit wirklicher Überzeugungskraft. Und manche Ritter verbargen ihre Zugehörigkeit zum Haushalt des Ochs auf Lerchenau nur mangelhaft.Theo Adam, der das 25. Jubiläum seines ersten Auftritts an der Wiener Staatsoper feierte, war ein
Aus Gogols glänzender Korruptionskomödie „Der Revisor" filterte Werner Egk das Libretto seiner Oper, deren Musik ausgesprochen treffsicher „allzu Menschliches" (und Schlimmeres!) verhöhnt. Dem „Wiener Opemtheater" im Jugendstiltheater gelang mit jungen, einsatzfreudigen Sängern und dem routinierten Sava-ria-Symphonieorchester unter dem Dirigenten Andreas Mitisek eine sehenswerte Einstudierung.Daß Michael Scheidls Regie glauben machten möchte, der Bezug zum großen „Weltrevisor" USA liege auf der Hand, ist ein bißchen hoch gegriffen, schadet aber nicht dem
Ausgiebig bejubelt wurde in der Wiener Staatsoper Modest Mussorgskijs „Chowanschtschina". Das fremdartige Sujet und die russische Sprache sollen nicht abhalten, dieses „Musikalische Volksdrama" kennenzulernen, es lohnt die Mühe reichlich. Zumal die Konflikte in Rußland vor der Machtergreifung von Peter dem Großen Ende des 17. Jahrhunderts noch aktuell scheinen. (Mussorgskij: ..Wir sind auf dem gleichen Fleck stehengeblieben!")Die Aufführung (in der opulenten Inszenierung von Alfred Kirchner und den drohenden Bühnenbildern von Erich Wonder) gestaltete sich als
Für den normalen Opernbetrieb „zurechtgestutzt" hat nun die Wiener Staatsoper die überlange Festwochenaufführung des Jahres 1989 von Mozarts „Entführung aus dem Serail". Ohne Mitwirkung des darob erzürnten berühmten Regie-Duos Karl-Ernst und Ursel Herrmann. Die Wiedereinführung gewohnter Striche, die durch weniger „Einfälle" beschleunigte Handlung wären kein Nachteil, leider ist aber auch die musikalische Aussage geschrumpft. Man sehnt sich nach Nikolaus Harnoncourt. Zumal das Programm - unvorsichtigerweise - ein das Werk erhellendes Interview mit ihm bringt, wo
Dieser „Liebestrank" mag kostspielig gewesen sein, aber seine Wirkung war stark: Solche Abende lassen einen die stets teure (Staats-)Oper lieben. Luciano Pavarotti ist nun langsam, so sollte man meinen, zu erwachsen, zu reif, ja auch zu „schwer" für dieses naive Bauernbürschchen Nemorino. Aber keine Spur: Pavarottis Mienenspiel und Gesten spiegeln die Seele dieser reizvollen Opernfigur ungetrübt wider. Gerührt nimmt man Anteil an Liebeskummer und -glück dieses reinen und schüchternen Toren, der wie nebenbei, ohne Eitelkeit, auch für Tenorfetischisten sein Füllhorn
(Jura Soyfer Theater, Wien; „Höllenangst“ von Johann Nestroy) Der Oberrichter muß aus der Kammer seiner Liebsten flüchten. Da die Strickleiter, die zum Fenster führte, entfernt worden ist, flieht er über die Dächer, dabei gerät er in die Wohnung der Famüie Pfrim. Vater und Sohn sprechen über die Möglichkeit, mit dem Teufel einen Pakt abzuschließen, der ihnen aus der mißlichen Lage helfen sollte. Wen wundert, daß die beiden, die gerne bereit sind, ihr Seelenheil für „Wonne, Entzücken, Reichtum, Uberschwenglichkeit“ zu tauschen, den Oberrichter tatsächlich für den
Wie kann man unheilbar scheinende Krankhelten mit Erfolg behandeln. Von Maria Schlenz. Neu bearbeitet von Dr. Jo6ef Schlenz. Inn-Verlag, Innsbruck 1951. 263 Seiten.