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Entscheidung in Salzburg

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Mit dem Entschluß, den Brüssler Operndirektor Gerard Mortier zum künstlerischen, Hans Landesmann aber zum kaufmännischen Leiter der Salzburger Festspiele zu berufen, hat das Kuratorium eine' vernünftige Entscheidung getroffen.

Der Tod Herbert von Kara-jans hat Salzburg eines genialen Dirigenten und weltweit wirksamen Organisators beraubt. Eine Ära ist zu Ende gegangen, und man hat den Versuch unterlassen, sie dem Schein nach zu verlängern.

Mit der Berufung der Herren Mortier und Landesmann ist der notwendige Generationswechsel vollzogen worden. Beide Persönlichkeiten sind als Männer höchsten künstlerischen Anspruchs und zugleich als Vertreter einer behutsamen, ästhetisch ausgeglichenen Erneuerung bekannt. Beide sind Kenner des gegenwärtigen Musik- und Theaterlebens und zudem mit vielen bedeutenden Künstlern freundschaftlich verbunden.

Es bleibt freilich noch abzuwarten, wer dem derzeit amtierenden Festspielpräsidenten Albert Moser folgen wird; auch kann die künftige Arbeit allein aufgrund der Planungen und Produktionen beurteilt werden. In diesem Punkt erscheint nicht nur die Stärkung des Sprechtheaters, sondern auch der ständige Kampf gegen routinierten Durchschnitt wünschenswert.

Kleinliche Einwände sind nicht angebracht. Manwünsche den Herren Mortier und Landesmann viel Erfolg.

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