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Erschütternde Zustände

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Gut, man kann vergeßlich sein. Kleinigkeiten sind es oft auch nicht wert, daß man sie in Erinnerung behält.

Aber die 500.000 Schilling, mit denen die Rauchwarter-Sekretärin am 3. April 1981 beim niederösterreichischen ÖVP-Landesparteisekretär Walter Zimper zur Tür hereinspaziert kam, sind ja nicht unbedingt eine Kleinigkeit.

Das binnen Jahresfrist einfach vergessen — besser vielleicht: verdrängt — zu haben, nachdem zuvor alles „in aller Deutlichkeit" als Lüge abgetan wurde, ist schon eine große Zumutung für all die, die das glauben sollen.

Zimpers Glaubwürdigkeit ist dadurch in Frage gestellt. Keine Frage ist daher, daß die Entscheidung der ÖVP,ihn wunschgemäß zu beurlauben, notwendig war.

Daran ändert auch nichts, daß von SPÖ-Seite (was diese bestreitet) versucht worden sein soll, die Rauchwar-ter-Sekretärin mit 400.000 Schilling zu bestechen, worüber diese das Gericht auch informiert hat, damit sie Zimper belaste. Neue Untiefen im Sumpf?

Und das entläßt noch lange nicht Niederösterreichs FPO-Obmann Harald Ofner aus der Pflicht, Beweise für seine Behauptung vorzulegen, daß ein hoher ÖVP-Funktionär (wobei er Zimper ausgenommen hat) von Rauchwarter zwei Millionen kassiert habe.

Erschütternde Zustände!

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