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Terror als Wirtschaftskrieg

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Das Leben geht weiter. Die Strande der Costa Dorada sind iibervoll, die Urlauber vergniigt. Trotz der Bombe, die am Flugplatz von Beus bei Tarragon 35 Menschen verletzte, trotz der fiinf kleineren Bomben, die in Hotels von Salonu und anderen Kiistenorten rechtzeitig entdeckt und unschadlich gemacht wurden.

Die Tourismusindustrie ist der am schnellsten wachsende Sektor der meisten europaischen Volks-wirtschaften. Die Abhangigkeit zahlreicher Lander von ihr macht sie zum Ziel von Terroristen und Fanatikern, die ihre Begierungen zu erpressen suchen und mit Bomben und Kugelhagel die Bevolkerung in Panik versetzen. Diese Strategie ist weder durch die Bomben in Spanien noch durch die in Nordirland aufgegangen.

lis ist nur eine Frage der Zeit, daB die bunten Prospekte der Touristenunternehmer, mit ihren Versprechungen ungetriibter Traumurlaube, auch dem Sicher-heitsaspekt ihrer Angebote Rech-nung tragen werden miissen. Denn Agypten, die Turkei oder Frankreich haben dramatische EinbuBen im Tourismusgeschaft als Folge von standig drohender Gewalt zu verzeichneik Frank-reichs Tourismus fiel 1995 in den Keller, mit minus 44 Prozent ge-geniiber 1994. Umso ermutigen-der ist es, daB Spanien und Nordirland bisher kaum Stornierungen zu verzeichnen haben. Denn wenn die Erpressung gelingt, sind weite-re, immer grausamere Attacken von Terroristen, Gewalttatern und Fanatikern auf Touristen und Flu-passagiere zu befiirchten. Und immer raffiniertere technische Per-fektion der Bomben bei weit offe-nen Grenzen machen absoluten Schutz in unserer Massengesell-schaft zur Illusion.

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