Keine autorisierte, wohl aber eine engagierte Biographie einer starken Politikerin, Corazon „Co-ry“ Aquino, legt die Journalistin Lucy Komisar vor. Wenn heute von den Philippinen gesprochen wird, dann wird an erster Stelle der Name der gewählten Präsidentin des Landes genannt, der es - mit Hilfe des Volkes - gelang, einen Diktator, an dessen Händen Blut klebte, Ferdinand Marcos, in einer unblutigen Revolution - genannt Rosenkranzrevolution - zu stürzen.
Eine in Sachen Politik - und was die Philippinen betrifft: einer Politik der starken Hand — eher unerfahrene Frau, die mit der Ermordung ihres Mannes Benigne „Ninoy“ am 21. August 1983 Gewalt unmittelbar erleben mußte, führt die Philippinen in zähem Kampf, auf der Spur ungezählter Putschversuche zu immer mehr Demokratie. Kardinal Jaime Sin von Manila gerät ins Schwärmen, wenn er von Cory spricht.
Deren Versuche einer wirtschaftlichen Konsolidierung wurden noch nicht von Erfolg gekrönt. Die Zähigkeit der „Frau aus Stahl“ verdient Bewunderung.
CORAZON AQUINO. Von Lucy Komisar. Verlag Benziger, Zürich 1988. 278 Seiten, öS 255,80.
