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Frauenkirche

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Als Weg feministischer Spiritualität zeichnet Andrea Schulenburg den Exodus feministischer Frauen aus kirchlicher Spiritualität nach. Ob und wie dieser Weg in eine befreiende Kirche von Frauen und Männern führen kann, ist dabei noch offen.

Im ersten Teil wird anhand der Ent-fremdungserfahrungen von Frauen gezeigt, in welchen Richtungen nach einer mehr Leben spendenden Spiritualität gesucht wird. Zum Beispiel im Erkämpfen von Frei-Räumen, im Versuch, ganz und lebendig zu werden, sich zu ermächtigen und mächtig einzumischen und im Selbstbewußtsein als Frau in einer zärtlichen, erotischen Kultur. Wichtig ist auch das Ringen um Gott zwischen der Leere nach dem Ausräumen patriarchialer Vorstellungen und dem Versuch, in vielfältigsten Bildern eigene Gotteserfahrungen neu zu benennen. Die Autorin schöpft aus Briefen, in denen Frauen über ihre Spiritualität berichten.

Im zweiten Teil erzählen drei Frauen von ihrem Exodus aus alten Kirchenstrukturen. Eine ist ausgetreten, die anderen ringen noch um Veränderung. Als Gebiete, wo diese von Frauen vorweggenommen wird, werden unter anderem Liturgiekreise, feministisch-theologische Werkstätten und Netzwerke vorgestellt. Anhand der Diskussion um den Begriff Frauenkirche wird deutlich, wie das Ringen feministischer Frauen in und mit der Kirche zwischen Hoffnung auf Erneuerung und Ablehnung sogar der Selbstbezeichnung als Kirche pendelt.

Das Buch bietet Feministinnen viele Anregungen und anderen einen guten Einblick in das, was die Frauen in-und außerhalb der institutionalisierten Kirche umtreibt.

FEMINISTISCHE SPIRITUALITÄT. Exodus in eine befreiende Kirche? Von Andrea Schulenburg. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1993. 273 Seiten.

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