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Gegen die Irrlehren der Zeit

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„Der Modernismus bedeutete den Einbruch moderner wissenschaftlicher Methoden in die Theologie und mußte in seiner letzten Konsequenz zum Unglauben führen", (Josef Holzer). ,

Der Pariser Theologe Alfred Loisy leugnete die Stiftung der Kirche durch Christus, die göttliche Offenbarung, die Auferstehung Christi, die absolute Wahrheit der Dogmen.

Papst Pius X., der schon mit dem Programm angetreten war, die wuchernden Irrtümer zu bekämpfen, zählte zunächst in einem neuen „Syllabus" - wie schon Pius IX. 1864 -, dem Dekret „Lamentabili", 65 „Irrtümer der Modernisten" auf und gab Anweisung, daß Geistliche, die von solchen Irrtümern angesteckt seien, nicht als Lehrer oder Jugenderzieher eingesetzt werden dürften.

Am 8. September 1907 - vor 85 Jahren - erschien dann die Enzyklika „Pascendi", in der Pius X. den Modernismus als „Sammelbecken aller Häresien" bezeichnete. Drei Jahre später, 1910, führte der Papst verpflichtend für den gesamten Klerus den „Antimoder-nisteneid" ein, der erst 1967 wieder fallengelassen wurde.

Loisy unterwarf sich als Priester dem Spruch des Papstes, erklärte aber, daß er als Historiker seine Überzeugung nicht aufgeben könne. Die Meinungen über die Enzyklika waren geteilt.

Georg von Hertling bezeichnete die „Abwehr der schleichenden Häresien" als größten Erfolg dieses Episkopats. Ein Kritiker meinte, wollte man die Grundsätze von „Pascendi" zum Maßstab nehmen, müßte man so ziemlich alle bedeutenden Theologen der Konzil sund Nachkonzilsära kaltstellen.

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