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Gespannt und idyllisch

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(Neue Galerie, Wien, bis 29. Juni) Die Kleine Galerie am Rabensteig ist eine große geworden. In Erd- und Obergeschoß einer ehemaligen Spielwarenhandlung vis ä vis vom alten Standort wird Frau Elisabeth Schaumberger jetzt Kunstwerke ausstellen. Im Keller will sie ab Herbst 1979 eine Malschule für Kinder eröffnen.

Die Premiere dieser „Neuen Galerie Wien“ fand Anfang Juni mit Plastiken des griechischen Bildhauers Joannis Avramidis statt, der - durch Studium, Heirat und Professur an der Akademie am Schillerplatz eingewienert - zu den bedeutendsten Plastikern Österreichs zählt. Der Einfluß seines Lehrers Fritz Wotruba ist seinen weich-gewölbten, schlank-fließenden Körperstelen nicht mehr anzukennen. Seine Büsten, Köpfe und Rundfiguren stellen geradezu eine Verneinung des Sperrig-Wuchtigen von Wotruba dar.

Seine Skulpturen aus Holz, Bronze und Stahl wirken wie gespannter Stoff, sie stehen wie öl-glänzend-athletische Kleiderpuppen im Raum. Anders als die Skulpturen seiner Frau Marianne Avramidis, die zur gleichen Zeit (bis 29. Juni) im ersten Stock ausgestellt sind. Wie in einem griechischen Museum leuchten dort klassische Steintorsi in Weiß und Schwarz. Vor allem ihre Ölbilder strahlen die Farben der Argolis ab. Ihre Motive sind Idyllen: Mütter mit Kindern, Männer von Elfen umtanzt - die klassische Reiz-verteüung unter den Geschlechtern paradiesisch perpetuiert.

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