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Ein Wagnis war es, beide Teile des großen Hallstatt-Films von Erich Feigl, unterbrochen nur von einer kurzen Diskussion, auf den ersten Oktober anzuberaumen und gemeinsam am selben Tage auszustrahlen. Aber das Wagnis stand von Anbeginn unter einem glückhaften Stern, und es durfte, es mußte gelingen.

Wer im ersten Teile dieses und jenes über unsere Vorfahren in der großen Epoche zwischen 800 und 400 vor Christus erfahren hatte und in den Sog der Entdeckungen hineingeraten war, der wollte zweifellos auch wissen, wie die Bruchstücke sich zum Ganzen fügen würden, den untermalenden Motiven aus Bruckners Zweiter und Vierter gleich, die am Ende der Symphonien des Meisters zueinander finden, nicht anders als am Ende beider Filme auch die Spuren unserer Vorfahren, denen Feigl von Burgund bis Albanien, von Norditalien bis in die Slowakei nachgegangen ist.

Weithin über Europa dehnte sich das Handelsimperium der Hallstätter Salzfürsten, deren Volkszugehörigkeit man nicht kennt, und die man deshalb „Illyrer" nennt. Nicht nur über die Flußläufe führten die Handelswege, sondern auch über die Berge. Der Dachsteingletscher gab eines Tages ein Schwert mit prachtvollem Bronzegriff frei.

Man weiß auch, welche Kleidung unsere Vorfahren trugen, welche Werkzeuge sie benutzten, welchen (mutterrechtlichen) Kulten sie anhingen. Man weiß, daß sie Luxuswaren aus Griechenland und von den Etruskern importierten, daß sie im Berg zwar hart arbeiteten, beim rituellen Festmahl jedoch, den breitkrämpigen Hut am Kopfe, auf Liegebetten ruhend, gerne schlemmten.

Erst als um 350 die Kelten kamen, wurde diese Welt kriegerisch. Vorher „strahlte Gottes Sonne in Frieden auf ein glücklich* - Österreich"? Nein. Gesamteuropa.

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