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Für eine befreite Spiritualität

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Schöpfungsspiritualität - darunter versteht der amerikanische Theologe Matthew Fox eine Lebenshaltung, eine theologische Tradition und eine Bewegung. Ausgangspunkt ist das Staunen vor d!em Geschenk beziehungsweise dem Segen der Schöpfung. Dankbares Staunen führt über Entfaltung der eigenen Kreativität zu sorgsamer Liebe zu allem Lebendigen und zum Einsatz für Gerechtigkeit. Auch Dunkles ward nicht übergangen: sich dem Nichts zu stellen, Schmerz zuzulassen und loslassen zu lernen, sind notwendige Schritte.

Fox verweist dabei auf Meister Eckhard und verankert die Schöpfungsspiritualität in der mystischen Tradition der Kirche. Er möchte zu „Mitgefühl" hinführen - einer Haltung, die um die Verbundenheit aller mit allem weiß und „den Kampf um die Gerechtigkeit mit der Sehnsucht nach Mystik" verknüpft. In dieser Suchbewegung vom Staunen zum Mitgefühl sieht Fox einen Weg der Befreiung für die Erste Welt, der aus den Erstarrungen und der Zerstörungssucht der westlichen Moderne herausführen soll.

Die theologischen Konsequenzen sind nur angedeutet: Sie weisen etwa auf eine neue Sicht der Trinität unter den Begriffen Schöpfung, Befreiung und Weisneit. Für die Praxis plädiert Fox für ein Miteinander der vielen Aufbruchsbewegungen und sieht hier Hoffnung fiir die Zukunft dieser Welt.

Obwohl manches allzu „amerikanisch" pathetisch klingt, ist es doch ein faszinierender Blick auf das, was eine Befreiungstheologie und -praxis sein könnte. Im Interesse unseres Überlebens ist solchen Ansätzen breites und tätiges Interesse zu vränschen.

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