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Leben in der Wüste

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Die Zahl der Mönche und Nonnen in den koptischen Klöstern hat sich seit 1970 verdoppelt. Eine beachtliche Entwicklung wenn man bedenkt, daß die Christen in Ägypten gegenwärtig Ziel islamischer Fundamentalisten sind und ihre Zahl auch durch die Emigration sinkt. In Ägypten gibt es derzeit neun Männer- und fünf Frauenklöster. Nach Angaben des koptischen Pfarrers in Wien leben dort etwa 1.000 Mönche und Nonnen. Der Großteil kommt aus Ägypten, es gibt aber auch zahlreiche Mönche, die aus der Diaspora in Westeuropa, in Amerika und Australien zurückkommen.

Als Motiv läßt sich wohl nur die Suche nach Gott finden, an irdischen Reizen hat das streng beschauliche Leben in den Wüstenklöstern, die in kleinen Oasen errichtet wurden, fast nichts zu bieten. Dafür aber viel Gebet, Stille und Kontemplation.

Dieses Leben in und aus der Stille wirkt aber in vielfältiger Weise hinaus in die lärmreiche AVeit. Nicht nur durch die zahlreichen Gäste, die aus Alexandrien oder Kairo am Wochenende zum Gottesdienst kommen. Auch nicht nur durch den koptischen Papst, der drei Tage in der Woche im Kloster verbringt und vier Lage in seiner Residenz in Kairo. Ebenso auch durch das stille Wirken einer wachsenden Zahl von Mönchen, die, zur Betreuung der Kopten in den Westen geschickt, auch unter den Christen unserer Länder ein eindrucksvolles Zeugnis des Lebens aus dem Glauben ablegen. Das Wüstenklostertum geht in seinen Wurzeln auf das dritte Jahr-" hundert zurück. Hier lebten die Begründer christlichen Mönchtums, Antonius, der Vater des eremitischen Mönchtums, und Pachomius, der Vater des koinobitischen Mönchtums, das auf das gemeinschaftliche Leben Wert legt.

Der Autor ist

Mitarbeiter des Österreichischen Katholischen Bibelwerks.

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