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Wenn Straßenkinder zum Freiwild werden

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Tötet unsere Kinder nicht” ist der erschütternde Bericht über den täglichen Überlebenskampf der Straßenkinder in den Großstädten Brasiliens.

Die Autorin, Alice Strobl, weiß, worüber sie schreibt. Mehrere Monate lebte sie vor Ort mit Straßen-kindern. Eindrucksvoll berichtet sie von deren Alltag, beschreibt die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Ursachen, beleuchtet die Hintergründe.

„Mit Einfallsreichtum, Kreativität und Hartnäckigkeit versuchen die ,Kinder der Straße' zu Geld zu kommen. Sie verkaufen Kaugummis, Zeitungen oder Erdnüsse, die Mädchen auch ihre Körper. Viele Straßenkinder leben von kleinen Diebstählen oder werden von den Dealern dazu verwendet, Bauschgift vom Händler zum Käufer zu transportieren. Viele Kinder streunen aber auch nur herum, besuchen keine Schule, haben nichts zu spielen. Und die Zahl der Kinder, die auf den Straßen leben, wird immer größer.”

In Brasiliens Großstädten sind obdachlose Straßenkinder Freiwild. Allein 1992 wurden mehr als 1.500 Kinder und Jugendliche ermordet. Anhand des 1993 an sieben Kindern in Rio de Janeiro verübten Massakers versucht die Autorin die Hintermänner der Morde aufzudecken, die regelmäßig durch bezahlte Killer, organisiert in den sogenannten Todesschwadronen und privaten „Sicherheitsdiensten”, begangen werden.

Ein erschütternder Tatsachenbericht, journalistisch hervorragend aufgearbeitet, der nicht unberührt lassen kann. Die sich aufdrängende Frage: Was kann ich tun? wird im Anhang behandelt. Kontaktadressen in Österreich, Deutschland, Schweiz und Brasilien ermöglichen dem Leser, den Wunsch, zu helfen, auch zu realisieren.

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