Einen Paradigmen Wechsel in der ökumenischen Bewegung konstatiert der langjährige stellvertretende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen und jetzt in Bochum lehrende Konrad Raiser, der von gar nicht so wenigen als der kommende Mann in Genf gehandelt wird.
Er zieht eine nüchterne Bilanz angesichts der vielen religiösen Aufbrüche und multikulturellen Vorgegebenheiten, eines Dialogs der Kulturen, der der Frage nach der Einheit auf der Spur bleibt. Raiser beläßt nicht der Resignation das letzte Wort, sondern entfaltet von der ökumenischen Metapher eines Haushalts des Lebens ausgehend durchaus visionäre Folgerungen in die Richtung „ökumenischer Hausgemeinschaft".
Kritisch stellt er fest, daß nicht die Gewährung von Gastfreundschaft bei der Eucharistie der Begründung bedarf, sondern deren Verweigerung.
ÖKUMENE IM ÜBERGANG. Paradigmenwechsel in der ökumenischen Bewegung? Von Konrad Raiser. Christian Kaiser Verlag, München 1989. 205 Seiten, öS 187,20.
