6953329-1984_20_09.jpg
Digital In Arbeit

Hegel, neu gedeutet

Werbung
Werbung
Werbung

„Das System der Bedürfnisse — Hegels Philosophie der Familie und der Bürgerlichen Gesellschaft": dies war das Thema des XV. Kongresses der Internationalen Hegel-Gesellschaft an der Erasmus-Universität in Rotterdam.

Nachdem sich der harte marxistische Kern aus der Hegel-Gesellschaft zurückgezogen und in der „Internationalen Gesellschaft für dialektische Philosophie" neu formiert hatte, ging es auf dem Kongreß der von Wilhelm Raimund Beyer (Salzburg) gegründeten Hegel-Gesellschaft nicht mehr um den ideologischen Ost-West-Gegensatz. Gleichwohl konnten Philosophen aus Polen, Ungarn, Rumänien, der Volksrepublik China und in großer Zahl aus Jugoslawien begrüßt werden.

Hegels Rechtsphilosophie mit dem darin entfalteten System der Bedürfnisse ist die Philosophie der Sittlichkeit. Was heißt das — heute? Sicher nicht: moraltriefende Engstirnigkeit; eher schon: Balance, Gleichgewicht, aber auch Rechtlichkeit.

Im Zentrum der Rotterdamer Auseinandersetzungen stand das Regelwerk der bürgerlichen Freiheiten, von Hegel nachempfunden aus dem emanzipatorischen Gedankengut der Französischen Revolution. Es fiel der Satz: „Nichts geht ohne die bürgerliche Freiheit, aber fast nichts geht allein mit ihr" (Henning Ottmann, München). Die Bedürfnisse des Menschen, die sich nach allgemeiner Vorstellung mit dem Recht auf ihre Befriedigung verbinden, sind von der Geschichte gemacht, die in ihrem dauernden Wandel zu bedenken ist.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung