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In der verdienstvollen Thomas-Morus-Ausgabe des Kösel-Ver-lages ist nun der ins Deutsche übersetzte Briefwechsel zwischen Erasmus von Rotterdam und seinem Freund Thomas Morus erschienen. Liest man den vom Herausgeber vorzüglich übersetzten und mit unzähligen Anmerkungen kommentierten Text freilich ohne das akribische Forschungsinteresse eines Historikers, sondern einfach so, in unbefangener Neugierde, um zu sehen, was die beiden Freunde einander in ihren Briefen zu sagen hatten, wird man sehen, wie sehr das auf den Tag Bezogene dominiert.

„Wenn Du unseren Freund Lazarus siehst“, schrieb Erasmus im Juli 1513 aus Cambridge, „so grüß ihn bitte vielmals. Dränge ihn, die Abschrift fertigzustellen, die er gerade für mich macht. Denn ich habe etwas völlig Neues, das« ihn ohne Zweifel erfreuen wird.“

Hätte es damals bereits das Telefon gegeben, wären die meisten der 49 Briefe (24 von More an Erasmus, 25 von Erasmus an More) wohl ungeschrieben geblieben!

BRIEFE DER FREUNDSCHAFT MIT ERASMUS. Von Thomas Morus, herausgegeben von Hubertus Schulte Herbrüggen. Thomas Morus Werke, Bd. 5. Kösel-Verlag, München. 319 Seiten, geb., öS 310,50.

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