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Abendländische Mystik

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Peter Dinzelbacher hat für seine Darstellung christlicher Mystik einen kulturhistorischen Zugang gewählt und mystisches Denken bis in seine alt- und neutestamentlichen Wurzeln zurückverfolgt. Berühmte Namen tauchen auf: Meister Eckhart, Hildegard von Bingen, Brigitta von Schweden, oder etwa Franz und Klara von Assisi. Aber wem ist heute noch eine Agnes Blannbekin, eine Beatrijis von Nazareth oder ein Jaco- pone von Todi bekannt? Der Autor stellt ihre mystische Grunderfahrung und ihr Denken in einen allgemeineren kuturellen Kontext und bringt, dies sei positiv hervorgehoben, immer wieder ausführliche Originalzitate. Erfreulich, daß Mystiker nicht von vornherein bestimmten Konfessionen zugeordnet und dann verketzert werden. Denn so wird sichtbar, daß Mystik Tieferes und Weiteres an Glaubenserfahrungen birgt, als die jeweiligen Konfessionen dogmatisch zu definieren in der Lage sind. Deutlich wird, daß es nicht die Mystik gibt, sondern das jede Mystik eine Form religiösen Bewußtseins ist, das der jeweiligen Epoche entspringt.

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