In 174 Stichwörtern und 1.208 Spalten haben 59 international renommierte Theologen und eine Theologin das erstmals 1959 veröffentlichte bibeltheologische Wörterbuch gründlich überarbeitet: In seiner vierten Auflage zeichnet sich das berühmte Standardwerk durch eine Konzentration auf das Wesentliche, ökumenischen Geist und durchgehende Aktualisierung aus. Aufgabe eines solchen Lexikons ist es, die theologischen Schlüsselbegriffe der beiden Testamente in ihrer Zusammengehörigkeit und Einheit als Geschichte der einen Offenbarung zu begreifen, auf der Grundlage philologisch-historischer
Der bekannte brasilianische Befreiungstheologe Leonardo Boff entwickelt hier seine Zukunftsvisionen. Er sieht die Gegenwart geprägt durch tiefgreifende kulturelle und zivilisatorische Veränderungen, die in der Technologie und der Mundiali-sierung der Marktwirtschaft gründen, bemerkt aber auch den Beginn eines neuen planetarischen Bewußtseins, das die vom Ausbeutungs- und Herrschaftsmechanismus bestimmte westliche Rationalität überwinden könnte. In der Wiederverbindung mit der Natur, in einem neuen kosmischen Bewußtsein, das die Erde vom Spirituellen her begreift, sieht Boff die Chance
Dieter Hattrup legt einen weiteren Band zu einer mehrbändigen Dogmatik vor: in drei Teilen behandelt er die Auflösung des Endlichen durch die Neuzeit (Wissenschaft), den Aufstieg zum Unendlichen (Philosophie) und die Erlösung des Endlichen (Theologie). Der Gedanke der Abhandlung ist verführerisch, weil er durchaus einem gegenwärtigen Bedürfnis entspricht: der Autor nutzt die aporetische Struktur neuzeitlichen Emanzipationsstrebens, um die Theologie als Hyper-Philosophie, letztlich als höhere Form einer Lückenfüllerin, anzubieten und das Projekt einer befreienden Theologie, die sich
Kann man nach Auschwitz und angesichts der Grauenhaftigkeiten seither noch von Gott sprechen? Theologen und Philosophen geben Rechenschaft von ihrer Hoffnung.
Peter Dinzelbacher hat für seine Darstellung christlicher Mystik einen kulturhistorischen Zugang gewählt und mystisches Denken bis in seine alt- und neutestamentlichen Wurzeln zurückverfolgt. Berühmte Namen tauchen auf: Meister Eckhart, Hildegard von Bingen, Brigitta von Schweden, oder etwa Franz und Klara von Assisi. Aber wem ist heute noch eine Agnes Blannbekin, eine Beatrijis von Nazareth oder ein Jaco- pone von Todi bekannt? Der Autor stellt ihre mystische Grunderfahrung und ihr Denken in einen allgemeineren kuturellen Kontext und bringt, dies sei positiv hervorgehoben, immer wieder
Hans Küng (FOTO DÜRER) legt mit seinem schmalen Büchlein eine hochinteressante Einführung in das christliche Denken vor.Diese orientiert sich nicht an offizieller Dogmatik oder biblischen Texten, sondern sucht christliches Denken auf dem Weg über eine Darstellung christlicher Denker aufzuzeigen: Paulus, Origines, Augustinus, Thomas von Aquin, Martin Luther, Friedrich Schleiermacher und Karl Barth verstehbar zu machen. Jeder von ihnen hat auf seine Weise an der Ausformung und am „Lehrgebäude“ des Christentums Anteil, jeder steht gleichzeitig auch für einen Paradig- menwechsel.Indem
Die Arbeit von Alois Moos arbeitet aus katholischer Sicht, unter der eingeschränkten Perspektive der deutschsprachigen Theologie des 20. Jahrhunderts die Wort-Sakrament-Problematik heraus, welche so offensichtlich die kathohsche und evangehsche Kirche trennt: gilt doch die evangehsche Kirche als Kirche des Wortes und die katholische als Kirche der Eucharistie. Im ersten Teil problema-tisiert der Autor die theologische Verhältnisbestimmung von Wort und Sakrament genauer, unternimmt im zweiten Teil eine kritische Sichtung gegenwärtiger Entwürfe und sucht abschheßend im Anschluß an Karl
Vor 500 Jahren begann mit der Eroberung Lateinamerikas für die Ureinwohner dieses Kontinents ein Kreuzweg, der aufgrund ausbeuterischer ökonomischer imd pohtischer Verstrickungen vor allem mit den fmanzkräftigen Ländern weiterhin andauert. Bekannte Missionare, Bischöfe, Theolo-giimen und Theologen der lateinamerikanischen christlichen Kirche wie Leonardo Boff, Helder Camara, Enrique Dussel, Gustavo Gutierrez, Maria Jose Alvarez, Mary John Mananzan oder Elsa Tamez laden im vorliegenden Buch ein, diesen Kreuzweg betend mitzugehen. Die Liturgie Latein-amerikas könnte uns zur Umkehr bewegen
Die Gleichnisse des Neuen Testaments spiegeln in ihrer heute noch spürbaren Spannung und in den oftmals verblüffenden Begegnungsweisen ihrer Gestalten wider, wie auch Jesus selbst den Menschen seiner Zeit begegnete und sie nicht selten überraschte oder auch provozierte. Daß sie auch heute noch nichts von ihrer Dynamik verloren haben, liegt wohl daran, daß sich die Personen der Gleichnisse und ihre Lebensfragen mit den Menschen der Gegenwart in Verbindung bringen lassen. Hans-Eckehard Bahr ist ein Meister seines Faches: Ihm wird das Gleichnis vom verlorenen Sohn zu einer tiefgreifenden
Der erste Teil des Buches befaßt sich damit, wie der Islam von christlicher Seite her wahrgenommen wird. Im zweiten Teil widmet sich der Autor dem zentralen theologischen Anliegen einer Offenbarung Gottes und der Beziehung zum christlichen Erlösungsgedanken. Im dritten Teil untersucht er die muslimische Rede zu Gott. Der abschließende vierte Teil behandelt das Verhältnis von Religion und Politik. Dieses Buch erschließt Möglichkeiten und Grenzen eines noch vielfach in Anfängen steckenden christlich-islamischen Dialogs.Eine theologisch, historisch und juristisch differenzierte Darstellung
Die vorliegende Darstellung sieben deutscher Päpste ist wedereine streng theologische Arbeit noch beabsichtigt sie, wissenschaftlich neue Erkenntnisse zu liefern. Gelungen ist dieses Buch vielmehr als Darstellung einer kirchengeschichtlich wichtigen, aber durchaus problematischen Epoche vom 12. bis zum 16. Jahrhundert.Sowohl im Investiturstreit als auch in der Auseinandersetzung mit der Reformation nahmen die deutschen Päpste eine bedeutsame Stellung ein. Sie sind eingespannt in den Aufstieg des Papsttums im Mittelalter und engagiert in zahlreichen Versuchen einer Kirchenreform.Das Buch
Nur selten wagt es ein Theologe, die Frage nach der Wahrhaftigkeit christlicher Kirchen in den Kontext von Macht und Herrschaft zu stellen. Und dennoch wird diese Problemkonstellation spätestens dort immer wieder praktisch virulent, wo es nicht nur zwischen, sondern vor allem in den Kirchen um die Notwendigkeit geht, einen Dissens konstruktiv auszutragen. Die Angst vor dem Verlust der „Einheit“, der Ordnung, der Wahrheit erstickt dabei nicht selten Toleranz, Akzeptanz des anderen in seinem Anderssein, und Gesprächsfähigkeit.Der Pastoraltheologe Ottmar Fuchs zeigt in seinem
Das politische Sendungsbewußtsein der Amerikaner ist ebenso wie ihr Freiheitspathos in einer Religiosität begründet, die uns Europäern fremd ist und der wir vielfach mit Unverständnis begegnen. Die elektronische Kirche der USA, die Überzeugung, von Gott auserwählt zu sein, der religiöse Fundamenta lismus oder die schwarze B efreiungstheologie sind Elemente der amerikanischen Religiosität, die nur aus den geschichtlichen Wurzeln dieser Kultur erklärt werden können.Das vorliegende Buch versucht, diese Entwicklungen nachzuvollziehen und aus verschiedenen Perspektiven die gegenwärtige
Wenn in kirchlichen Kreisen die Angst vor der „Amtskirche“ und ihren Trägern umgeht, wenn Denunziantentum fröhliche Urständ feiert und die Freiheit des Christen oft nur noch erahnt wer den kann, dann ist dieses ehrliche Buch von Fritz Köster nicht nur wohltuend, sondern notwendig, um dem Glauben wieder Luft zu machen.Nicht wissenschaftlich, sondern als Gesprächspartner und Zuhörer setzt sich der Autor in Briefform mit der „vox populi“, der Stimme des Gottesvolkes, auseinander und achtet auf das, was die Menschen bewegt, antreibt oder auch heraustreibt aus der Kirche. Die Kirche,
• Wohltuend hebt sich unter den biblischen Meditationsbüchern der Band des erfahrenen Seelsorgers und Religionslehrers Hellmut A. Schüller ab. Selbstkritisch und glaubwürdig vermittelt der Autor christliche Glaubensinhalte anhand ausgewählter, dem Kirchenjahr folgender Perikopen und zeigt Parallelen zwischen den Nöten zur Zeit Jesu und der Gegenwart auf.DER GESTÖRTE DIALOG. Von Hell- mut A Schüller. Verlag Joseph Knecht, Frankfurt 1988. 173 Seiten, geb., öS 209,-.• Exerzitien nach dem Epheserbrief können als das geistliche Vermächtnis des verstorbenen Mainzer Kardinals Hermann
Aus dem Versuch, Christentum und Sexualität miteinander zu versöhnen, Religion und Erotik als ein wildes, aber unzertrennliches Paar zu verstehen und in seiner theologischen Tiefendimension zu entfalten, ist Johannes Thiele ein Buch gelungen, das die Mystik des Eros in einzigartiger Weise zur Sprache bringt.Dabei verlebendigt der Autor die alten biblischen Texte, entdeckt in ihnen die Rede von Gott als Liebhaber, untersucht das Hohelied, Hosea und den 1. Johannesbrief und bringt diese Gedanken in Verbindung mit der mittelalterlichen Tradition der erotischen Mystik. Die Erfahrung, daß
Soll die Predigt kein Produkt von zufälligen Einfällen, sondern Verkündigung des Wortes Gottes sein, so bedarf sie als die Praxis der Theologie selber einer theologischen Durchdringung und einer Theorie ihrer Praxis, wie sie etwa Alois Schwarz in seiner „Praxis der Predigterarbeitung“ vorlegt.Dieses Buch versteht sein Autor, der selbst in der homiletischen Forschung und als Prediger tätig ist, als einen Grundkurs, der die einzelnen Schritte einer Predigterarbeitung genau darstellt. Vielfältig sind die Anregungen dieses Buches, sie erstrecken sich von Reflexionen über die
Die als Standardwerk konzipierte „Geschichte der katholischen Kirche“ entstand in Teamarbeit, ist als Lehr- und Lernbuch zugleich ein Handbuch und Nachschlagewerk mit präzisen und kompakten Informationen zur Kirchengeschichte. Die Darstellung ist zwar auf die katholische Kirche beschränkt, aber deutlich in ökumenischer Gesinnung geschrieben.Das Werk steht in der Spannung zwischen bloßer Faktensammlung und systematischer Problemstellung, ist geprägt von den inneren und äußeren Entwicklungen, der Kirche und deren gesamtgesellschaftlichen Bezügen. Die Autoren der einzelnen Beiträge