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Kirche im Koma?

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Wenn in kirchlichen Kreisen die Angst vor der „Amtskirche“ und ihren Trägern umgeht, wenn Denunziantentum fröhliche Urständ feiert und die Freiheit des Christen oft nur noch erahnt wer den kann, dann ist dieses ehrliche Buch von Fritz Köster nicht nur wohltuend, sondern notwendig, um dem Glauben wieder Luft zu machen.

Nicht wissenschaftlich, sondern als Gesprächspartner und Zuhörer setzt sich der Autor in Briefform mit der „vox populi“, der Stimme des Gottesvolkes, auseinander und achtet auf das, was die Menschen bewegt, antreibt oder auch heraustreibt aus der Kirche. Die Kirche, so seine Überzeugung, steht sich mit ihren Titeln, mit ihren abgelebten Traditionen und ihren selbstgemachten Ämtern oft selbst und den Menschen im Wege und läuft Gefahr, den Glauben an die kommenden Generationen nicht mehr weitergeben zu können. Vieles an ihr ist bereits jetzt abgestorben und wird nur noch künstlich-autoritär am Leben erhalten.

Und nur, so die These des Buches, wenn die Stimme des Volkes wieder ernst genommen und gehört werden sollte, bestünde für die Kirche die Chance, in Zukunft nicht nur als Minderheit dahinzuvegetieren. Dieses Buch weist über alle notwendige Kirchenkritik hinaus mutig den Weg zu neuen Formen gemeinsamen Glaubens auf der Basis der Mündigkeit des Gottesvolkes.

KIRCHE IM KOMA? DER MUT ZU EINER GANZ ANDEREN. Von Fritz Köster. Verlag Josef Knecht, Frankfurt 1989.200 Seiten, kart., öS 171,60.

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