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Alte Weisen

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Von H. C. Artmann darf man immer ein Kunstwerk erwarten, so auch in seiner Nachempfindung keltischer Bitten, Anrufe, Wünsche, in der Nachdichtung von Gebeten, die an Litaneien oder Zaubersprüche erinnern. Es ist eine angstvolle, vielfach noch heidnisch-abergläubische Menschheit, die hier die Dreifaltigkeit, Maria und andere Heilige anfleht, um Schutz vor Schicksalschlägen, der Natur und vor allem des Bösen, das im „unterirdischen volk“ einfach da ist. Artmann gelingt es, gotteskindliche Bitten in einer Weise zu bringen, die Trost und Zuversicht gibt, indem sie den erwarteten Reim durch Wortbilder von seltener Leuchtkraft ersetzt und im Rhythmus zu einem Gesang wird, der vor allem in Not-Zeiten beruhigt.

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