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Aufstand gegen den Aufstieg

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DAS PETER-PRINZIP. Von Peter & Hull, Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg, 1970, 221 Seiten, Preis DM 18.50.

Laurence J. Peter beleuchtet in satirischer Form die Schwächen unserer Gesellschaft. Er führt die üppig wuchernde Unfähigkeit, die in allen Bereichen dominiert, auf den Aufstiegsmechanismus innerhalb der Hierarchie zurück. Das nach seinem Entdecker benannte „Peter-Prinzip“ besagt, daß jemand, der auf einer bestimmten Stufe der Hierarchie gute Arbeit leistet, befördert wird. Solange entgegen Neigung und Fähigkeiten befördert wird, bis er — genügend Zeit und Stufen vorausgesetzt — seine absolute Unfähigkeit erreicht. Während der Inkompetente seine Endplacierungssyndrome hegt und seine Komplexe pflegt, wird die Arbeit von denjenigen, die ihre Endplacierung noch nicht erreicht haben, geleistet. Diesem ehernen Gesetz zu entgehen ist gleichermaßen befriedigend, wie Lebensaufgabe. Denn: Beförderungsverdächtigen mit starken Nerven empfiehlt Peter ihr Avancement standhaft abzulehnen, solchen, die sich dazu nicht stark genug fühlen, mit Hilfe schöpferischer Unfähigkeit den verdienten Aufstieg zu hintertreiben.

Obzwar diese conclusio (gerade in Österreich) realitätsfremd und unernst scheint, enthüllt Peter in humorvoller Art tiefe Zusammenhänge und toternst gehandhabte Mechanismen der verwalteten Leistungsgesellschaft. Jeder möge überprüfen, wie weit er sich der Endplacierung bereits genähert hat. Testmöglichkeiten bietet das Buch genug!

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