Werbung
Werbung
Werbung

Der menschliche Geist ist wie eine Leinwand oder Bühne: Alles, was wir erleben, wird dort abgebildet – wie in einem Kinofilm oder Theaterstück. Wie gebannt schauen wir auf die Tragikomödie des Lebens, die sich hier entfaltet. Die Dramen und Konflikte, die auf dieser Bühne zur Aufführung gelangen, lassen sich auch allegorisch betrachten. Rund um Weihnachten wiederholt sich hier ein typisches Schauspiel. Denn es erscheint eine attraktive Figur, die den Feiertagen ihren Stempel aufdrücken soll: der Genuss. In manchen Kulturen und Gesellschaften wird er zwar missachtet oder schief angesehen, in der weltweit mächtigen Konsumkultur jedoch unentwegt beschworen, angebetet, geradezu vergöttert. Spätestens aber, wenn sich das Jahr dem Ende zuneigt und gute Vorsätze für die Zukunft geschmiedet werden, taucht gedanklich das uralte Gegenüber des Genusses auf: die Entsagung. Viele meinen, die beiden seien Kontrahenten und würden einander meiden wie der Teufel das Weihwasser: Wo sich der Genuss breit macht, so scheint es, hat Entsagung keine Chance; und wo die Entsagung herrscht, ist vom Genuss keine Spur. Doch diese Ansicht greift viel zu kurz.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung