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Der Beamte und die Parteien

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Die knapp vor Beginn der politischen Sommerferien über die Bühne gegangene „Prader-Affäre“ hat wieder einmal deutlich gezeigt, wie verschwommen die Vorstellungen auch politisch interessierter und sich versiert dünkender Mitbürger in bezug aiuf das Personalvertretungswesen im öffentlichen Dienst sind. Berechtigte Kritik tritt hier nur allzuoft mit weltfremder Polemik und überspitzt-naiven Anschauungen vermischt auf. Die einen wollen die Parteien von den öffentlichen Bediensteten ganz femhalten, die Staatsdiener gleichsam unter eine jede Infizierung mit einem bestimmten politischen Gedankengut abschirmende Käseglocke gestellt sehen, andere wieder halten den Parteieneinfluß auf die Beamtenschaft für eine keineswegs besorgniserregende, sondern geradezu begrüßenswerte Erscheinung. Einige sehen bei einer weiteren Verpolitisierung des Beamtenheeres eine ernste Gefahr am Horizont unseres Staatswesens her- aufziehen, andere wieder meinen, man könne einem Beamten ruhig zumuten, daß er sich sehr lebhaft für eine bestimmte Partei engagiere und dennoch bei der Erfüllung seiner dienstlichen Aufgaben objektiv bleibe.

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