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Ein Fest mit Mainardi

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Was ein Künstler von so hohem Rang, wie es Enrico Mainardi ist, in den CeUo-Solosuiten c-Moll und C-Dur hören ließ, ist in stilistischer Hinsicht so überzeugend, daß man über die so vieldiskutierte Frage, wie Bach zu interpretieren sei, gar nicht zum Nachdenken kommt, sondern sich scgt, so und nicht anders, das heißt, wie es Mainardi macht, muß es sein. Wohltuend eine gewisse Bedächtigkeit, mit der der Künstler die einzelnen Sätze auf blühen läßt; er kennt keine streicherischen „Explosionen“, wie sie manche andere Solisten bei diesen schwierigen Suiten praktizieren. Wunderbar auch die Zartheit und Behutsamkeit, mit welcher Mainardi die einzelnen Phrasen auskostet und mit feinst dosierten klanglichen Ak zenten ausstattet. Über solchen ho hen musikalisch-geistigen Darbie^ tungen überhört man kleine, spo^ radisch sich einschleichende Rauheiten des Striches. Die Begeisterung der Zuhörer zwang dem ' greisen Künstler — nach den auch an die Physis hohe Anforderung stellenden zwei Suiten eine staunenswerte Leistung — eine Zugabe ab, die Sarabande in d-Moll.

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