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Ein Spiegel Österreichs

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Eine österreichische Zeitschrift müßte die Elemente unseres verringerten Landes widerspiegeln: die Alpen, die Donau, die Seen, den Granit des böhmischen Mittelgebirges, die überkommene Religion, die Musik, die hohe wie die leichte, die gotischen Dome, die barocken Kirchen und Paläste, das geistige Erbe, die Heiterkeit wie die Schwermut, das verborgene und sich schenkende Gut des Volkstums Sie müßte die Werte der Vergangenheit bewahren und das Zukünftige so ahnen, als ob es noch durch Maria Theresia gestaltet werden sollte.

Allem diesem hier Angedeuteten hat „Die Furche“ immer zu entsprechen gesucht, und das ist ihr großes Verdienst. Ein noch größeres vielleicht ist es, daß sie auch das politische Leben als ein durch geistige Begriffe anzusehendes beobachtet, daß sie das Polemische kaum sich gestattet und in allen Bereichen dem Würdigen gedient hat. Denn die Aufgabe dessen, der durch das Wort zu vielen gelangt, bleibt die der Erziehung zum Höheren. Der Alltag scheint es so außer acht zu lassen wie der eilende Mensch, det-nachts die Sterne nicht wahrnimmt, und darum können nicht genug Stimmen erweckt werden, die aufrufen zur Besinnung auf obere Sphären.

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