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Geistige Landschaft

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Was anspricht in dieser Dichtung, ist eine aus der Tiefe des Gefühls kommende Botschaft des Lichts, der Wärme und einer sehr farbigen, von Wind und Wellen und Blumen getragenen geistigen Landschaft, die zwar in ihren Zusammenhängen rätselhaft ist, aber ein traumhaftes Glücksgefühl, man könnte sagen: die Illusion einer schon im Diesseits beginnenden Transzendenz auslöst - auslösen könnte, wären da nicht und immer wieder die Schatten, heimliche Ängste und ein fremder, erschreckender, auch in den Zeichnungen sichtbarer Ausdruck des Ungewissen, ja Unsagbaren menschlicher Wesensart und Bestimmung.

Abstoßende Skurrilität

Dem Vorwort zufolge mag der Leser in dieser Anthologie eine Reihe von Dichtern erwarten, die man zu Unrecht vergaß. Er wird aber bald schon enttäuscht sein, denn die meisten von ihnen haben gewiß auf die kleinsten Kreise beschränkt bleiben müssen. Was einem da nämlich vorgesetzt wird, sind pompös verpackte Erfahrungen banaler, ja armseliger Art, die sinnvoll nur dann sind, wenn man dabei an Grillparzer denkt, der im „Armen Spiehnann" versöhnlich und irgendwie auch ergreifend bemerkt: „Man kann die Berühmten nicht verstehen, wenn man die Obskuren nicht durchfühlt hat."

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